Sind Sie auf der Suche nach einem Pensionskassenvergleich? Mit diesem Blogbeitrag zeigen wir als BTAG Ihnen zusammengefasst die wichtigsten Pensionskassen in einem Überblick.

Die Leistungen einer Pensionskasse im Überblick

Pensionskassenmarkt

Aktuell befinden sich die Pensionskassen trotz massiven Korrekturen an den Kapitalmärkten in den vergangenen Monaten in einem guten finanziellen Zustand. Aber im Pensionskassenvergleich verdrängen immer mehr grosse Kassen die kleineren und es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Renditen der verschiedenen Vorsorgeeinrichtungen. Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen verwalten laut Pensionskassenstatistik des Bundes (2019) bereits fast 50 Prozent der gesamten Bilanzsumme aller Schweizer Vorsorgeeinrichtungen. Dies sind über 1'000 Milliarden Franken.

Vollversicherung

Im Pensionskassenvergleich gewähren Vollversicherungen die beste Lösung für eine sichere Altersvorsorge. Sie garantieren 100 % Sicherheit für das vorhandene Altersguthaben und bieten eine Mindestverzinsung auf den obligatorisch angesparten Teil des Guthabens gemäss BVG. Im Gegensatz zu den teilautonomen Vorsorgestiftungen kommen die Vollversicherungen jedoch  ohne Unterdeckung aus. Dies bedeutet, dass Arbeitgeber und Versicherte kein Risiko tragen müssen, Sanierungskosten zu finanzieren, wenn Kapitalmärkte renditemindernd wirtschaften oder Börseneinbrüche auftreten. 

Teilautonome Vorsorgestiftung

Das Anlagerisiko tragen teilautonome Sammelstiftungen gemeinsam mit den angeschlossenen Betrieben und mit ihren Beschäftigten. Dies bedeutet, dass im Fall einer guten Performance die Altersguthaben der Versicherten höher verzinst werden. Die teilautonomen Vorsorgestiftungen weisen periodisch deren Deckungsgrad aus. Dieser gibt an, zu wieviel Prozent die Verpflichtungen an einem bestimmten Stichtag mit Vermögenswerten gedeckt sind. Bei einer allfälligen erheblichen Unterdeckung ist die Vorsorgestiftung verpflichtet, entsprechende Sanierungsmassnahmen einzuleiten. 

Kennzahlen im Vergleich

Die Anzahl der Vorsorgeeinrichtungenist bis 2020 kontinuierlich gesunken und lag zum Jahresende bei 14342019 waren es noch 1491. Die Wichtigsten sind dabei weiterhin die teilautonomen Vorsorgeeinrichtungen, welche über 50% aller Stiftungen ausmachen. Laut Bundesamt für Statistik aus dem Jahr 2020 sieht die Verteilung wie folgt aus:

Autonome Vorsorgeeinrichtungen: 38,1 %

Teilautonome Vorsorgeeinrichtungen: 55,7 %

Kollektive Vorsorgeeinrichtungen: 4,5 %

Vorsorgeeinrichtungen gemäss Art. 1e BVV2: 1,7 %

Auch in dieser Frage stehen unsere Mitarbeiter jederzeit beratend zur Seite, damit Sie die bestmögliche Entscheidung für Ihre Unternehmung treffen können.

Verzinsung Altersguthaben versus Anlagerenditen

Laut der aktuellen Pensionskassenstudie von Swisscanto erwirtschafteten Pensionskassen im vergangenen Kalenderjahr eine durchschnittliche Rendite von 8,4 Prozent. Dies ist das zweitbeste Resultat der letzten zehn Jahre. Diese Ausgangslage verschafft den Pensionskassen einen grösseren Handlungsspielraum bei der Verzinsung der Altersguthaben. Pensionskassen mit Wertschwankungsreserven von mehr als 75 Prozent konnten die Altersguthaben ihrer Versicherten doppelt so hoch verzinsen wie im Vergleich zu Kassen mit niedrigeren Reserven. Die grosszügigsten Kassen verzinsten die Altersguthaben der Versicherten mit beinahe 11 %, wohingegen andere Pensionskassen die Guthaben mit 1 % verzinsten.

Die Zweiklassengesellschaft im Pensionskassenvergleich bei den Vorsorgeeinrichtungen ist besonders offensichtlich in Bezug auf die erzielte Performance. So lieferte die beste Pensionskasse im vergangenen Jahr einen Ertrag von knapp 16 Prozent ab, währenddessen die schlechteste lediglich 1,3 Prozent erwirtschaftete. Über die letzten fünf Jahre gesehen haben die zehn besten Kassen im Schnitt Renditeergebnisse von über 7 Prozent vorzuweisen. Im Gegensatz dazu blieb die durchschnittliche Rendite der zehn schlechtesten deutlich unter der 4-Prozent-Marke.

Anlagestrategie: Vollversicherung versus teilautonome Vorsorgestiftung

Bei der Vollversicherung dient das Eigenkapital der Versicherungsgesellschaft als Absicherung gegen alle Risiken. Daher müssen die Vorsorgegelder risikolos angelegt werden - oftmals mit einem Aktienanteil von unter 5%. Dadurch ist die Rendite auf dem Anlagekapital bescheiden. Das Gleiche gilt für die Gesamtverzinsung der Altersguthaben der Versicherten. Die Altersguthaben bei teilautonomen Vorsorgestiftungen werden hingegen in Anlagen mit höheren Aktienanteilen investiert, sodass die Versicherten von Renditechancen profitieren können. Hier müssen die angeschlossenen Unternehmen und Versicherten das Anlagerisiko mit tragen. Im Gegenzug erhalten sie jedoch meist tiefere Kost- und Risikoprämien sowie eine bessere Verzinsung ihrer Altersguthaben. In guten Anlagejahren fliessen Gewinne in eine Reserve, mit der schlechtere Jahre finanziell abgedeckt werden können. Ein Deckungsgrad unter 100%, eine Unterdeckung, ist zwar nicht vollkommen auszuschliessen, dies gilt aber als Ausnahmeszenario.

Das Risiko trägt die Pensionskasse selbst, und die Altersguthaben der Versicherten werden direkt an den Kapitalmärkten investiert. Die Anlagestrategie bestimmt der Stiftungsrat, um so für diejenigen Renditen zu sorgen, die für die Versicherten attraktiv sind. Sollte es in schlechten Wirtschaftsjahren jedoch zu einem Verlust kommen, ist die Pensionskasse trotzdem verpflichtet, ihre Altersguthaben mit dem gesetzlichen Mindestzins zu verzinsen. 

Umwandlungssatz

Mit einem festgelegten Prozentsatz wird das angesparte Kapital, inklusive Zinsen, im Rentenalter in eine Altersrente umgewandelt. Analog zur Verzinsung sind gesetzliche Mindestanforderungen zu berücksichtigen. Der aktuelle Umwandlungssatz für das obligatorisch angesparte Kapital beträgt 6.8%. Für die überobligatorischen Guthaben können tiefere Umwandlungssätze zur Anwendung kommen. Viele Pensionskassen wenden heute einen sogenannten «umhüllender Umwandlungssatz» an, wobei das gesamte Kapital mit einem Einheitssatz verrentet wird. Mittels «Schattenrechnung» wird dabei die Einhaltung der obligatorischen Mindestleistungen geprüft. 

Risiko- und Verwaltungskosten

Die Pensionskassen müssen im Pensionskassenvergleich den wachsenden regulatorischen Anforderungen sowie den anspruchsvollen Kundenbedürfnissen gerecht werden. Es ist eine grosse Herausforderung, die Kosten für die Verwaltung unter den gegebenen Rahmenbedingungen tief zu halten. Anhand der Verwaltungskostenprämien sind alle Administrations- und Verwaltungskostenbeiträge zu bezahlen. Häufig verlangen Pensionskassen absichtlich niedrigere Verwaltungskostenbeiträge von den Kunden. Differenzen zu den tatsächlichen Kosten entrichten sie dann mit Erträgen aus Risikoprämienüberschüssen. Können die Pensionskassen mit diesen Einnahmequellen ihre Verwaltungskosten nicht finanzieren, müssen sie auf ihre Reserven zurückgreifen.

Altersstruktur der Vorsorgestiftung

Am besten lässt sich die langfristige Gesundheit einer Pensionskasse ermitteln, wenn die Deckungskapitalien der aktiv Versicherten derjenigen der Rentner gegenübergestellt werden. Seit Einführung des BVG im Jahr 1985 nimmt die Zahl der Rentner stetig zu. Dies bedeutet, dass immer mehr Arbeitnehmer die Nachfinanzierung für die Pensionierten tragen müssen. Die Arbeitnehmer in Kassen mit vielen Pensionisten werden die Nachfinanzierung der Rentnerverpflichtungen vermutlich lange tragen müssen, dies mittels einer niedrigeren Verzinsung. Im Gegensatz dazu erhalten Versicherte von Kassen mit weniger Pensionisten ihre erwarteten Renditen gutgeschrieben.

Deckungsgrad

Der Deckungsgrad ist der wichtigste Kennwert, um die finanzielle Situation einer Pensionskasse zu beschreiben. Dieser Wert setzt das Kapital einer Vorsorgeeinrichtung ins Verhältnis zu ihren Verpflichtungen. Eine Überdeckung liegt dann vor, wenn die Leistungen mehr als 100 % abgedeckt sind. Liegt der Deckungsgrad hingegen unterhalb von 100 %, handelt es sich hierbei um eine Unterdeckung. Von einer erheblichen Unterdeckung spricht man ab einem Deckungsgrad von unter 90%. In diesem Fall sind Sanierungsmassnahmen einzuleiten.

Bär

«Wir binden niemandem einen Bären auf.»